Accuphase DP-70V
Rein
äußerlich ist dem Accuphase DP-70V nicht anzusehen, das es sich hier um einen
ganz besonderen CD-Player handelt. Das Innenleben hat es dafür aber
mächtig in sich! Und von der Accuphasetypischen Verarbeitung brauche ich
inzwischen wohl kaum noch ein Wort verlieren. Aber es soll ja immer noch
Menschen geben, die sich zwar für Hifi vom besten, also HighEnd,
interessieren, jedoch noch nichts von Accuphase gehört haben. Genau für
diese Menschen habe ich mir die Arbeit gemacht, den Player mal etwas
deutlicher bekannt zu machen.
Weil der Laser das
"Abtastende" Element ist, sollte dieser auch möglichst keiner Erschütterung
von aussen ausgesetzt sein um die damit verbundenen Klangbeeinflussungen zu vermeiden.
Damit diese Bedingung auch erfüllt werden kann, ist im Gehäuseinneren ein
Subchassis integriert, welches mit einer derartig großen Masse daher kommt,
das sich die besagten Erschütterungen in dem bedämpfen Subchassis in
Wohlgefallen auflösen. Das ist auch mit der Grund, warum der äußerlich
"normal" aussehende CD-Player die sagenhafte Masse / Gewicht von
schlaffen 25 kg auf die Waage bringt. Solche Gewichte hat so mancher
Leistungsverstärker nicht vor zu weisen!
Größere Massen sind schwerer aus der Ruhe zu bringen als kleinere Massen. Der damit verbundene kompliziertere Aufbau ist aber allemal diesen "Klimmzug" wert. Das Ergebnis ist ein "beruhigter" Klang der abgespielten CD, was auch von vielen Testergebnissen verschiedner Zeitschriften immer wieder bestätigt wird.
An
der Front befindet sich die bereits accuphasetypische Klappe aus Aluminium, unter der
sich noch viele weitere Bedienelemente befinden, die nicht dauernd benötigt
werden. Sämtliche Funktionen können hier genau so, wie auf der
Fernbedienung benutzt werden. Die jeweiligen Funktionszuweisungen der
Bedientasten sind innen auf die Aluklappe gedruckt.
Der
im DP-70V integrierte DA-Wandler ist nicht, wie sonst üblich, mit einem fertig
gekauften Chip vom Hersteller YXZ, sondern hier hat Accuphase sich für eine
durchgehend diskrete Schaltungstechnik entschieden. Es gibt einige Gründe, die
dafür sprechen, den Wandler diskret aufzubauen, obwohl dies sehr viel
aufwendiger und damit auch teurer wird. Ein Grund ist z.B. die Tatsache, das ein
"Fertigwandler" als Chip gekauft nur so, wie er ist, eingesetzt
wird und sonst geht da nichts weiter, also auch keinerlei Manipulation
zugunsten der Qualität. Das aber ist nicht im Sinne der Highender und schon
gar nicht Accuphase. Hier hat Accuphase alle Möglichkeiten offen, innerhalb des
diskreten Wandlers beliebige Manipulationen zur Qualitätsverbesserung vor
zu nehmen. Das macht meines Wissen kein anderer Hersteller! Ich lasse mich
aber gerne eines Besseren belehren, wenn es anders ist.
Ein unschätzbarer Vorteil ist die Tatsache, das man den
Wandler auch "stand alone" benutzen kann, also das Laufwerk selbst
gar nicht läuft. So lassen sich beliebige, externe Digitalquellen über
diesen Wandler in einer von Accuphase üblichen Qualität wandeln und danach
analog zum Verstärker ausgeben. Klar, das ich die Qualitäten des
Accuphasewandlers jedem anderen vorziehe. Wer verwendet schon diskrete
DA-Wandler? Nur die Hersteller, die sich diesen "Luxus" mit dem
damit einhergehenden Mehraufwand dennoch zutrauen, aber dafür auch
fürstlich belohnt werden.
Damit wird der DP-70V so ganz nebenbei auch noch zum Digitalwandler für fremde Quellen, aber eben mit allerbester Klangqualität. Und genau so setze ich ihn auch gerne ein. Natürlich ist er immer noch ein exzellenter CD-Player.
Die
Rückwand des DP-70V bietet einige Anschlussmöglichkeiten. Die sehr
übersichtlich angeordneten Anschlüsse bieten im Eingangsbereich zwei
optische und zwei koaxiale Digitaleingänge, wahlweise von der Front oder der
Fernbedienung schaltbar. Somit kann der DP-70V auch prima als digitale
Schaltzentrale mit gleich 4 digitalen Eingängen benutzt werden, was ihn
schon wegen des exzellenten diskreten D/A Wandlers geradezu prädestiniert.
Der Ausgangsbereich teilt sich in einen optischen und einen koaxialen Digitalausgang sowie drei Analogausgänge, bestehend aus zwei Cinch- und einem XLR-Ausgang auf. Alle analogen Ausgänge werden über eine digitale Lautstärkeregelung kontrolliert. Die digitalen Ausgänge sind nicht von der Lautstärkeregelung beinflusst.
Die
sehr angenehm in der Hand liegende IR-Fernbedienung ist in der Lage alle
Funktionen des Players zu steuern. Eine Ausnahme sei hier gestattet - Power
off geht nicht. Ist aber auch nicht wirklich nötig.
Selbst die Digitalquellenauswahl wird per Fernbedienung bestimmt. Ein angenehmer Vorteil, den man von einem CD-Player nicht unbedingt erwartet.