PIONEER CT-F1000
Beim meinem zweiten (vom ersten Grundig Recorder
habe ich leider keine Bilder und Beschreibung) Cassettendeck habe ich gleich Nägel mit Köpfen
gemacht, soweit dies vom Budget erlaubt war. Und genau das hat zur
richtigen Zeit einen passenden Zuwachs bekommen. Dank eines Sonderauftrags
durch meinen Arbeitgeber hat sich die Möglichkeit geboten, das nötige
Kleingeld zusammen zu kratzen. So bin ich dann zu meinem damaligen Händler
gefahren und habe mich eher zufällig in der Hifiabteilung umgesehen und da
hat mich dieser wunderschöne Pioneer Recorder in seiner herrlich gebürsteten
Alufront sofort in seinen Bann gezogen.
Es war ein Pioneer CTF-1000. Bestückt mit
allerhand Funktionen, wie Bandeinmessung, Testtongenerator, Bias-Anpassung, Nachbandkontrolle, Echoaufnahmen
usw. hat der auch lange seinen Dienst bei mir verrichtet. Mit 1800.-DM /
920.-€ war er auch nicht
gerade der billigste, hatte aber durchaus damals seinen Wert. Klanglich war
er aus heutiger Sicht zwar nicht das gelbe vom Ei, aber für Nakamichi Preise war ich einfach nicht
zu haben, obwohl diese eindeutig besser klangen. Wenn man aber bedenkt, was man
damals fürs Geld bekam, war das durchaus schon recht gut.
Die Doppelcapstanwellen waren damals eine feine Sache für präzisen Gleichlauf.
Bandsalat hat es damit nie gegeben. Getrennter Löschkopf, Aufnahme- und Wiedergabekopf
waren selbstverständlich. Das Laufwerk selbst wurde von elektromechanisch
betätigten Hubmagneten gesteuert. Damit waren sehr gefühlvolle
Bandlaufsteuerungen möglich. Man konnte bei gedrückter Stopptaste gleichzeitig
die Start, Vorlauf, oder Rücklauftaste drücken und so sehr schnell eine
bestimmte Bandstelle erreichen.
Über Dolby & Co brauch ich kein Wort mehr zu verlieren
weil das sowieso selbstverständlich war. Natürlich hatte er für die damals
üblichen Bandtypen Cr-O² und Fe-Cr entsprechende Vorwahlmöglichkeiten mit dem
Bias-Schalter. Das Dolby Rauschunterdrückungssystem bzw. das MPX Filter konnten
wahlweise geschaltet werden. Dazu gab es noch einen Testtongenerator mit festen
400 Hz Sinus zum Einpegeln verschiedener Bandtypen. So konnten fast alle
Bandtypen optimal mit diesem Recorder betrieben werden. Die
Übersteuerungsanzeige war sehr schnell und dazu noch sehr genau. Auf Wunsch
konnte man auch eine automatischen Record-Limiter einschalten, der
Übersteuerungen wirkungsvoll unterdrückt.
Die
Anschlüsse für Ein- und Ausgänge zur Verbindung mit der Hifianlage waren mit
Cinch und DIN ganz normal bestückt. Es waren aber zwei Anschlüsse vorgesehen,
wovon einer entweder über DIN oder über Cinch verwendet werden konnte. Der
DIN-Eingang hat sich aber den Pegelregler mit den an der Front befindlichen
Mikrofonanschlüssen geteilt. An der Front konnte noch ein Kopfhörer und zwei
Mikrofone angeschlossen werden. Die Mikrofoneingänge hatten auch separate Regler
im Eingang, so dass Hier ein kleines Mischpult vorlag.
Ein
besonderes Leckerchen habe ich mir mit den als Zubehör lieferbaren 19"
Rackgriffen erlaubt. Da ich damals noch ein großes 19" Rack bauen wollte, wo
alle Hifigeräte eingebaut werden sollten, habe ich die passenden Griffe gleich
beim Kauf bestellt. Aber zu dem besagten Rack ist es nie gekommen. Diese Griffe
gaben dem CT-F1000 aber trotzdem ein echt professionelles Aussehen. Außerdem
waren diese Griffe recht selten. Heute bekommt man diese gar nicht mehr. Aber
ich denke hier sagen die Bilder links und rechts mehr als tausend Worte.
Einen Vergleich mit der CD brauchte man noch nicht zu
fürchten, war sie doch damals noch nicht erfunden. Als diese dann aber den
Weltmarkt eroberten, war damit auch schon das Ende der Cassettenrecorder
eingeläutet. Trotzdem war es mit dem CTF-1000 eine schöne Zeit und damit
werden immer wieder einige alte Erinnerungen wach. Den passenden Tuner TX-9800
habe ich später auch noch dazu gekauft. Dieser bekam von mir, weil die Griffe
dafür nicht lieferbar waren, von mir handgefertigte Griffe, die exakt die
gleiche Optik mitbrachten, wie beim CT-F1000.