Onkyo M5030 Stereoendstufe
Es muss nicht immer ganz so teuer sein, wenn es gut sein muss. Diese Aussage scheint einen Widerspruch in sich zu bergen. Was "billig" ist, kann ja nicht gut sein. Im Umkehrschluss gilt dann ja wohl: nur Teures kann gut sein!
Onkyo
hat eigentlich schon immer recht ordentliche Qualitäten gebaut. Hier geht es um die oben angedeutete
M5030, eine reine Endstufe mit genug Power, einer ansehnlichen Optik mit
einer echten und getönten vollflächigen Glasscheibe und
schöne große Leistungsanzeigen. Was mich dabei am
meisten gereizt hatte, war die ordentliche Leistung, verpackt in eine
schicke Optik. Die M5030 hat ausreichend Leistung und ich begann sofort zu überlegen, ob sich diese Endstufe in
meiner Anlage gut integrieren lassen würde. Die Farbe war da der einzige
Punkt, der mir tatsächlich nicht gefiel. Rechts im Bild ist das komplette
Anschlussfeld zu sehen. Nicht auffälliges, nur das Nötigste.
Irgendwann ergab es sich, dass mir diese Endstufe beinahe zugelaufen ist und ich mich dem Angebot im Grunde nicht entziehen konnte. Die Onkyo hat mich irgendwie schon immer gereizt und so kam es dann eben zum Kauf. Gesagt getan. Das Ding wurde gekauft und dann die ersten Messungen damit gemacht, weil ich in der Beziehung immer sehr neugierig auf die wahren Daten bin. Die aber haben mich fast umgehauen. Die propagierten Daten in Sachen Leistung waren dann doch sehr untertrieben (man könnte fast meinen, man hätte einen Accuphase vor sich!). Die von mir gemessenen Werte waren mit 2 x 150 / 230 W an 8 / 4 Ohm haben eine mehr als deutliche Sprache gesprochen, der ich mich fortan nicht mehr entziehen konnte. Und das, obwohl ich schon so Accuphase verwöhnt war!
Eine für mich sehr wertvolle Eigenart dieser Endstufe ist
das für mich sehr wertvolle Dual-Mono-Netzteil. Dessen Trafos und Elkos im
Grunde nicht all zuviel versprochen haben. Was dann aber tatsächlich hinten
raus kam, hat mich dann doch verwundert. Da das Netzteil beim Einschalten
auch ganz nett was aus der Steckdose fordert, ist vom Werk aus schon eine
Einschaltstrombegrenzung vorgesehen. Wie auch im Bild links zu sehen ist,
stellt sich das Innenleben sehr aufgeräumt dar. Die Kühlkörper hätten meiner
Meinung nach durchaus noch etwas größer dimensioniert sein können. Für den
normalen Gebrauch sollte das aber schon reichen.
Die
Aussteuerung wird hier mittels zweier schön großer Anzeigeinstrumenten
realisiert. Die Anzeigen sind recht schnell im Ansprechverhalten. Was mich bei der Endstufe
nur etwas gestört hat, war die Tatsache,
dass sie bei Vollbereichseinsatz und stärkerer Belastung (Kappa 9) doch recht früh
abgeschaltet hat. Allzu niedrige Impedanzen sind wohl nicht ihr Ding.
Trotzdem konnte die M5030 insgesamt leistungsmäßig auch mal richtig
kraftvoll hinlangen. Da die klanglichen Fähigkeiten durchaus gut waren
konnte sie bei mir im Mittelhochton Bereich problemlos ihren Job erledigen.
Für die Lautsprecher sind zwei Gruppen
getrennt voneinander schaltbar. Das ist z.B. bei Vergleichssessions sehr
nützlich. Was mir aber von Anfang an nicht gefiel, waren die doch etwas
"billigen" Lautsprecheranschlüsse. Da wollte ich dann doch etwas bessere
Teile haben. Und so habe ich mich dazu entschieden, diese durch recht
ordentliche, kräftige und vergoldete Polklemmen zu ersetzen. Diese sind
sogar in der Lage, bis zu 10 mm² Kabel auf zunehmen. Die vergoldeten
Polklemmen sehen auch weit besser aus und sind deutlich robuster.
Klanglich kann ich bisher nur sagen, dass sich die
M5030
ganz hervorragend im Mittelhochton Bereich der RS1B machet. Ich habe sie an
der RS1B bisher noch nicht
dazu gebracht, wegen Überlastung ab zu schalten. Das zeigt schon, wohin die
Reise geht. Da ich vorher schon eine Accuphase P-300L hatte, konnte ich auf
diese Weise sehr schön einen Klangvergleich machen. Die bisherige Accuphase
P-300L ist zwischenzeitlich verkauft worden. Daher durften die M5030 für
einige Zeit deren Part übernehmen und ich muss sagen, sie haben das mit
Bravour gemacht, bis ich mir eine noch bessere Accuphase angelacht habe.
Technische Daten:
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